In diesen Tagen fanden Feierlichkeiten zur Verleihung der Zeugnisse in den Schulen für Sprache und Kultur der Gemeinschaft Sant'Egidio in Rom und Würzburg und anderen Städten Europas statt. Ein wichtiger Moment für die Tausende Schüler, die an den verschiedenen Städten teilgenommen haben. In Rom waren es mehr als 2.200 Schüler und in Würzburg haben ca. 400 Schüler aus verschiedenen Ländern der Welt, vor allem aus Afghanistan, Somalia, der Ukraine, Kolumbien, Syrien, Rumänien, der Elfenbeinküste und Eritrea im vergangenen Schuljahr an den Kursen der verschiedenen Niveaus teilgenommen.
Seit 1982, als die erste Lehrtätigkeit begann, haben etwa 130.000 Menschen in den Schulen von Sant'Egidio in Italien gelernt. Seit der Wende des Jahres 1989 und der Ankunft zahlreicher Zuwanderer nach Deutschland gibt es diese Schulen auch in verschiedenen Städten Deutschlands.
Das Bildungsangebot – das dank ehrenamtlicher Lehrkräfte völlig kostenlos ist – gliedert sich in verschiedene Stufen, von der Alphabetisierung bis zu Fortgeschrittenenkursen, einschließlich Spezialkursen wie Nachhilfe für Auszubildende und interkulturelle Mediatoren.
Bei den verschiedenen Zeugnisverleihungen wurde aus den Erfahrungsberichten der Absolventen der Wert dieser Erfahrung deutlich. „Heute ist ein Festtag. Es war nicht immer einfach, aber gemeinsam haben wir im Laufe des Jahres Fehler gemacht und schließlich gelernt“, berichtete ein Schüler. „Sprachkenntnisse helfen uns, bessere Arbeitsmöglichkeiten und Freundschaften zu finden.“
„Als ich angefangen habe, kam mir Italienisch wie ein Berg vor, den ich besteigen musste“, erzählte eine andere Schülerin. „Von Stunde zu Stunde wurde dieser Berg zu einem immer angenehmeren Weg. Ich habe gelernt, dass das Erlernen einer Sprache bedeutet, ein Fenster zu einer neuen Kultur zu öffnen.“
In einem Dankwort beim Fest in Würzburg betonten Yeny aus Kolumbien und Ivan aus der Ukraine die Bedeutung der Freundschaft, die sie bei Sant'Egidio entdeckt haben: "Das Wichtigste bei Sant‘Egidio ist die Freundschaft. Und Freundschaft ist immer ein Geschenk. Unsere Welt braucht mehr Freundschaft. Wir haben zu viel Krieg, wie in der Ukraine oder in Afghanistan! Aber für die Freundschaft muss man auch Grammatik und Vokabeln lernen, denn die Sprache der Freundschaft ist nicht immer einfach. Doch Freundschaft überwindet Trennungen... Das ist die Kultur des Zusammenleben: alle Religionen und Kulturen wollen Frieden."
Während das Schuljahr zu Ende geht, werden die Sommerkurse für Anfänger fortgesetzt, bis im September alle Niveaustufen wieder aufgenommen werden.