Die Gemeinschaft Sant'Egidio gibt mit Freude bekannt, dass am kommenden 15. Juni um 17.30 Uhr in der Basilika St. Paul vor den Mauern die Seligsprechung des Dieners Gottes Floribert Bwana Chui unter dem Vorsitz von Kardinal Marcello Semeraro, Präfekt der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse, stattfinden wird.
An der Feier wird die Diözese Goma mit ihrem Erzbischof Mgr. Willy Ngumbi und anderen Vertretern der kongolesischen Kirche, darunter Kardinal Fridolin Ambongo aus Kinshasa, teilnehmen.
Wir danken für das Zeugnis des Glaubens und der Heiligkeit dieses jungen Mannes, der sein Leben in den Dienst der Gemeinschaft und der Liebe zu den Armen und des Schutzes der Schwächsten gestellt hat. Floribert, Zollbeamter an der Grenze zu Ruanda, war seit seiner Zeit als Student an der Schule des Friedens von Sant'Egidio in Goma aktiv und weigerte sich, gegen Geld Ladungen verdorbener Lebensmittel einführen zu lassen, die das Leben der Ärmsten gefährdet hätten. Dafür wurde er im Juli 2007 im Alter von nur 26 Jahren gefoltert und getötet. Sein Martyium "aus Hass gegen den Glauben" wurde im vergangenen November von Papst Franziskus anerkannt und damit der Weg für seine Seligsprechung geebnet. Dies steht im Zusammenhang mit der Korruption und dem unerbittlichen Kult des Geldes, die die Zukunft und die Hoffnungen Afrikas vergiften. Sein Widerstand gegen das Böse ist ein Zeichen der Hoffnung und der Auferstehung für die leidgeprüfte Region Kivu in der DR Kongo, die seit Jahren von einem schmerzhaften Bürgerkrieg heimgesucht wird, der sich in den letzten Monaten verschärft hat, aber auch für alle jungen Menschen des Kontinents, die die große Mehrheit seiner Bevölkerung ausmachen.
Mit diesen Worten erinnerte Papst Franziskus am 2. Februar 2023 im Märtyrerstadion von Kinshasa während seines Besuchs in der Demokratischen Republik Kongo an ihn:
"Ein junger Mann aus eurer Mitte, Floribert Bwana Chui, wurde mit nur 26 Jahren in Goma getötet, weil er den Transport verdorbener Lebensmittel blockiert hatte, die die Gesundheit der Menschen geschädigt hätten. Er hätte weggehen können, man hätte ihn nicht entdeckt und er hätte sogar Geld verdient. Aber als Christ betete er, dachte an die anderen und entschied sich für Ehrlichkeit, indem er Nein zur schmutzigen Korruption sagte. Das bedeutet, dass die Hände sauber blieben, während die Hände, die mit Geld handeln, sich mit Blut beschmutzen. Wenn dir jemand einen Umschlag zusteckt, dir Gefälligkeiten und Reichtümer verspricht, tappe nicht in die Falle, lass dich nicht täuschen, lass dich nicht vom Sumpf des Bösen verschlingen. Lass dich nicht vom Bösen besiegen, glaube nicht an die dunklen Machenschaften des Geldes, die dich in die Nacht stürzen. Ehrlich zu sein bedeutet, am Tag ein Licht leuchten zu lassen, das Licht Gottes zu verbreiten, die Seligpreisung der Gerechtigkeit zu leben: Besiege das Böse durch das Gute!"