Hochfest der heiligen Apostel Petrus und Paulus
Die Apostel Petrus und Paulus erlitten um das Jahr 60-70 n.Chr. den Märtyrertod in Rom.
Gedenken an den seligen Raymond Lullus (+1316): Der Katalane lebte im Geist des heiligen Franziskus, liebte die Muslime und förderte den Dialog unter den Gläubigen.
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Hochfest der heiligen Apostel Petrus und Paulus
Die Apostel Petrus und Paulus erlitten um das Jahr 60-70 n.Chr. den Märtyrertod in Rom.
Gedenken an den seligen Raymond Lullus (+1316): Der Katalane lebte im Geist des heiligen Franziskus, liebte die Muslime und förderte den Dialog unter den Gläubigen.
Erste Lesung
Die Apostelgeschichte 12,1-11
Um jene Zeit ließ der König Herodes einige aus der Gemeinde verhaften und misshandeln. Jakobus, den Bruder des Johannes, ließ er mit dem Schwert hinrichten. Als er sah, dass es den Juden gefiel, ließ er auch Petrus festnehmen. Das geschah in den Tagen der Ungesäuerten Brote. Er nahm ihn also fest und warf ihn ins Gefängnis. Die Bewachung übertrug er vier Abteilungen von je vier Soldaten. Er beabsichtigte, ihn nach dem Paschafest dem Volk vorführen zu lassen. Petrus wurde also im Gefängnis bewacht. Die Gemeinde aber betete inständig für ihn zu Gott. In der Nacht, ehe Herodes ihn vorführen lassen wollte, schlief Petrus, mit zwei Ketten gefesselt, zwischen zwei Soldaten; vor der Tür aber bewachten Posten den Kerker. Und siehe, ein Engel des Herrn trat hinzu und ein Licht strahlte in dem Raum. Er stieß Petrus in die Seite, weckte ihn und sagte: Schnell, steh auf! Da fielen die Ketten von seinen Händen. Der Engel aber sagte zu ihm: Gürte dich und zieh deine Sandalen an! Er tat es. Und der Engel sagte zu ihm: Wirf deinen Mantel um und folge mir! Und Petrus ging hinaus und folgte ihm, ohne zu wissen, dass es Wirklichkeit war, was durch den Engel geschah; es kam ihm vor, als habe er eine Vision. Sie gingen an der ersten und an der zweiten Wache vorbei und kamen an das eiserne Tor, das in die Stadt führt; es öffnete sich ihnen von selbst. Sie traten hinaus und gingen eine Gasse weit; und sogleich verließ ihn der Engel. Da kam Petrus zu sich und sagte: Nun weiß ich wahrhaftig, dass der Herr seinen Engel gesandt und mich der Hand des Herodes entrissen hat und alldem, was das Volk der Juden erwartet hat.
Antwortpsalm
Psalmen 19 (18)
Ihre Botschaft geht hinaus in die ganze Welt.
Die Himmel erzählen die Herrlichkeit Gottes
und das Firmament kündet das Werk seiner Hände.
Ein Tag sagt es dem andern,
eine Nacht tut es der andern kund.
Ohne Rede und ohne Worte,
ungehört bleibt ihre Stimme.
Doch ihre Botschaft geht in die ganze Welt hinaus,
ihre Kunde bis zu den Enden der Erde.
Zweite Lesung
Der zweite Brief an Timotheus 4,6-8.17-18
Denn ich werde schon geopfert und die Zeit meines Aufbruchs ist nahe. Ich habe den guten Kampf gekämpft, den Lauf vollendet, die Treue bewahrt. Schon jetzt liegt für mich der Kranz der Gerechtigkeit bereit, den mir der Herr, der gerechte Richter, an jenem Tag geben wird, aber nicht nur mir, sondern allen, die sein Erscheinen ersehnen. Aber der Herr stand mir zur Seite und gab mir Kraft, damit durch mich die Verkündigung vollendet wird und alle Völker sie hören; und so wurde ich dem Rachen des Löwen entrissen. Der Herr wird mich allem bösen Treiben entreißen und retten in sein himmlisches Reich. Ihm sei die Ehre in alle Ewigkeit. Amen.
Lesung des Evangeliums
Halleluja, halleluja, halleluja.
Gestern bin ich mit Christus begraben worden,
heute werde ich mit dir auferweckt, der du auferstanden bist;
mit dir bin ich gekreuzigt worden,
denke an mich, Herr, in deinem Reich.
Halleluja, halleluja, halleluja.
Das Evangelium nach Matthäus 16,13-19
Als Jesus in das Gebiet von Cäsarea Philippi kam, fragte er seine Jünger und sprach: Für wen halten die Menschen den Menschensohn? Sie sagten: Die einen für Johannes den Täufer, andere für Elija, wieder andere für Jeremia oder sonst einen Propheten. Da sagte er zu ihnen: Ihr aber, für wen haltet ihr mich? Simon Petrus antwortete und sprach: Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes! Jesus antwortete und sagte zu ihm: Selig bist du, Simon Barjona; denn nicht Fleisch und Blut haben dir das offenbart, sondern mein Vater im Himmel. Ich aber sage dir: Du bist Petrus und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen und die Pforten der Unterwelt werden sie nicht überwältigen. Ich werde dir die Schlüssel des Himmelreichs geben; was du auf Erden binden wirst, das wird im Himmel gebunden sein, und was du auf Erden lösen wirst, das wird im Himmel gelöst sein.
[Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, vollständig durchgesehene und überarbeitete Ausgabe © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart - Alle Rechte vorbehalten]
Halleluja, halleluja, halleluja.
Gestern bin ich mit Christus begraben worden,
heute werde ich mit dir auferweckt, der du auferstanden bist;
mit dir bin ich gekreuzigt worden,
denke an mich, Herr, in deinem Reich.
Halleluja, halleluja, halleluja.
Homilie
Heute wird das Hochfest der heiligen Apostel Petrus und Paulus gefeiert. Es begleitet die Kirchengeschichte und besonders die christliche Gemeinde Roms, wo die beiden Apostel in ihren letzten Lebensjahren ihren Glauben bis zum Martyrium bezeugt haben. Petrus wurde berufen, als er am Ufer des Sees von Galiläa die Netze herrichtete. Er war ein einfacher Fischer, aber er verspürte die Sehnsucht nach einer neuen Welt. Als Jesus ihn nämlich zu einem neuen Leben ruft, damit er nun Menschen und nicht Fische fangen soll, lässt er sofort seine Netze zurück und folgt ihm nach. Doch der wahre Petrus, der Jünger, dem Jesus seine Herde anvertraut, ist ein schwacher Mensch, der sich vom Geist Gottes ergreifen lässt und als erstes bekennt: "Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes!" So wird es im Evangelium vom heutigen Fest überliefert. Der Herr macht diese Schwäche zum "Fels" der geistlichen Glaubensgemeinschaft, zu der wir alle gehören.
Paulus begegnet uns als junger Mann an der Seite derer, die Stephanus steinigen. Er passte auf die Kleider der Steiniger auf. Als Eiferer bekämpfte er die junge christliche Gemeinschaft und verschaffte sich sogar die Erlaubnis, sie zu verfolgen. Doch auf dem Weg nach Damaskus ließ ihn der Herr vom hohen Ross seiner Sicherheiten und seines Stolzes herabstürzen. Während er im Staub liegt, erhebt er die Augen zum Himmel und sieht den Herrn, der zu ihm spricht: "Warum verfolgst du mich?" Das traf Saulus mitten ins Herz. Aus seinen Augen quollen keine Tränen, vielmehr blieben sie verschlossen. Dann ließ er sich an der Hand nach Damaskus führen. Dort wurden seine Augen wieder geöffnet, nachdem er das Evangelium gehört hatte. Er wurde ein Bote für das Evangelium, das die trennenden Mauern niederreißt: Es gibt nicht mehr Juden und Griechen, Sklaven und Freie.
Am heutigen Fest erinnert die Kirche an beide gemeinsam, um ihr kostbares Zeugnis zu einer Einheit zusammenzufügen. Beide haben mit ihrem jeweiligen Reichtum und Charisma die eine Kirche Christi geprägt. Während in den Herzen so vieler Menschen wieder neue Trennungen entstehen, die voneinander entfernen, verkündet ihr Zeugnis ohne Unterlass diese grenzenlose Liebe, die allein unsere Welt retten kann. Wir brauchen die Kraft des petrinischen Glaubens und die Universalität der paulinischen Ausrichtung, um allen den Weg des Heils zu zeigen.
Gebetsintentionen:
- für den Frieden auf der Welt
- für die Kranken
- für die alten Menschen
- für Afrika