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Hochfest des Heiligsten Herzens Jesu
Erste Lesung
Das Buch Hosea 11,1-9
Als Israel jung war, gewann ich ihn lieb, ich rief meinen Sohn aus Ägypten. Je mehr man sie rief, desto mehr liefen sie vor den Rufen weg: Den Baalen brachten sie Schlachtopfer dar, den Götterbildern Räucheropfer. Ich war es, der Efraim gehen lehrte, der sie nahm auf seine Arme. Sie aber haben nicht erkannt, dass ich sie heilen wollte. Mit menschlichen Fesseln zog ich sie, mit Banden der Liebe. Ich war da für sie wie die, die den Säugling an ihre Wangen heben. Ich neigte mich ihm zu und gab ihm zu essen. Er muss nicht nach Ägypten zurückkehren, doch Assur wird sein König sein; denn sie haben sich geweigert umzukehren. Das Schwert wird in seinen Städten reihum gehen, seinen Schwätzern ein Ende bereiten und sie wegen ihrer Pläne vernichten. Mein Volk verharrt in der Abkehr; sie rufen zu Baal, dem Hohen, doch der kann sie nicht hochbringen. Wie könnte ich dich preisgeben, Efraim, wie dich ausliefern, Israel? Wie könnte ich dich preisgeben wie Adma, dich behandeln wie Zebojim? Gegen mich selbst wendet sich mein Herz, heftig entbrannt ist mein Mitleid. Ich will meinen glühenden Zorn nicht vollstrecken und Efraim nicht noch einmal vernichten. Denn ich bin Gott, nicht ein Mensch, der Heilige in deiner Mitte. Darum komme ich nicht in der Hitze des Zorns.
Antwortpsalm
Ps 23 (22)
Der Herr ist mein Hirt
nichts wird mir fehlen.
Der Herr ist mein Hirt, nichts wird mir fehlen.
Er lässt mich lagern auf grünen Auen
und führt mich zum Ruheplatz am Wasser.
Meine Lebenskraft bringt er zurück.
Er führt mich auf Pfaden der Gerechtigkeit, getreu seinem Namen.
Auch wenn ich gehe im finsteren Tal,
ich fürchte kein Unheil;
denn du bist bei mir,
dein Stock und dein Stab, sie trösten mich.
Du deckst mir den Tisch
vor den Augen meiner Feinde.
Du hast mein Haupt mit Öl gesalbt,
übervoll ist mein Becher.
Ja, Güte und Huld
werden mir folgen mein Leben lang
und heimkehren werde ich ins Haus des Herrn
für lange Zeiten.
Zweite Lesung
Der Brief an die Epheser 3,8-12.14-19
Mir, dem Geringsten unter allen Heiligen, wurde diese Gnade zuteil: Ich soll den Heiden mit dem Evangelium den unergründlichen Reichtum Christi verkünden und enthüllen, was die Verwirklichung des geheimen Ratschlusses beinhaltet, der von Ewigkeit her in Gott, dem Schöpfer des Alls, verborgen war. So soll jetzt den Fürsten und Gewalten des himmlischen Bereichs durch die Kirche die vielfältige Weisheit Gottes kundgetan werden, nach seinem ewigen Plan, den er durch Christus Jesus, unseren Herrn, ausgeführt hat. In ihm haben wir den freien und vertrauensvollen Zugang, den der Glaube an ihn schenkt. Daher beuge ich meine Knie vor dem Vater, von dem jedes Geschlecht im Himmel und auf der Erde seinen Namen hat. Er gebe euch aufgrund des Reichtums seiner Herrlichkeit, dass ihr in Bezug auf den inneren Menschen durch seinen Geist an Kraft und Stärke zunehmt. Durch den Glauben wohne Christus in euren Herzen, in der Liebe verwurzelt und auf sie gegründet. So sollt ihr mit allen Heiligen dazu fähig sein, die Länge und Breite, die Höhe und Tiefe zu ermessen und die Liebe Christi zu erkennen, die alle Erkenntnis übersteigt. So werdet ihr erfüllt werden in die ganze Fülle Gottes hinein.
Lesung des Evangeliums
Halleluja, halleluja, halleluja.
Gestern bin ich mit Christus begraben worden,
heute werde ich mit dir auferweckt, der du auferstanden bist;
mit dir bin ich gekreuzigt worden,
denke an mich, Herr, in deinem Reich.
Halleluja, halleluja, halleluja.
Das Evangelium nach Johannes 19,31-37
Weil Rüsttag war und die Körper während des Sabbats nicht am Kreuz bleiben sollten - dieser Sabbat war nämlich ein großer Feiertag - , baten die Juden Pilatus, man möge ihnen die Beine zerschlagen und sie dann abnehmen. Also kamen die Soldaten und zerschlugen dem ersten die Beine, dann dem andern, der mit ihm gekreuzigt worden war. Als sie aber zu Jesus kamen und sahen, dass er schon tot war, zerschlugen sie ihm die Beine nicht, sondern einer der Soldaten stieß mit der Lanze in seine Seite und sogleich floss Blut und Wasser heraus. Und der es gesehen hat, hat es bezeugt und sein Zeugnis ist wahr. Und er weiß, dass er Wahres sagt, damit auch ihr glaubt. Denn das ist geschehen, damit sich das Schriftwort erfüllte: Man soll an ihm kein Gebein zerbrechen. Und ein anderes Schriftwort sagt: Sie werden auf den blicken, den sie durchbohrt haben.
[Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, vollständig durchgesehene und überarbeitete Ausgabe © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart - Alle Rechte vorbehalten]
Halleluja, halleluja, halleluja.
Gestern bin ich mit Christus begraben worden,
heute werde ich mit dir auferweckt, der du auferstanden bist;
mit dir bin ich gekreuzigt worden,
denke an mich, Herr, in deinem Reich.
Halleluja, halleluja, halleluja.
Homilie
Die Kirche feiert heute das Hochfest des Heiligsten Herzens Jesu. Johannes schreibt: "... einer der Soldaten stieß mit der Lanze in seine Seite und sogleich floss Blut und Wasser heraus." Dieses Gedenken im Kirchenjahr ruft uns auf, die Aufmerksamkeit auf das Geheimnis dieses Herzens zu richten, das sich zu unserem Heil ganz und gar verausgabt hat. Es ist ein Herz aus Fleisch, das sich anrühren ließ, das geweint hat, das Zuneigung schenkte und leidenschaftlich nie für sich selbst, sondern nur für die anderen gelebt hat. Er hat niemanden bevorzugt außer die Ärmsten, die Kleinsten, die Schwächsten und die Sünder. Es ist kein Herz wie das unsere, das oft aus Stein ist und selbst angesichts einer so großen Liebe gefühllos bleibt. Mitgefühl und Betroffenheit dieses Herzens kennzeichnen den Anfang des öffentlichen Lebens Jesu. Matthäus schreibt, dass Jesus durch die Städte und Dörfer Galiläas zog und Mitleid mit den vielen herbeiströmenden Menschen hatte, die müde und erschöpft waren "wie Schafe, die keinen Hirten haben" (Mt 9,35f). Daher versammelte er sie um sich und sorgte für sie. Mit Jesus war endlich der gute Hirte gekommen, über den der Prophet Ezechiel spricht: "Siehe, ich selbst bin es, ich will nach meinen Schafen fragen und mich um sie kümmern. Wie ein Hirt sich um seine Herde kümmert an dem Tag, an dem er inmitten seiner Schafe ist, die sich verirrt haben, so werde ich mich um meine Schafe kümmern und ich werde sie retten aus all den Orten" (Ez 34,11-12). Das Johannesevangelium ruft uns auf, den Blick fest auf den Gekreuzigten und auf dieses Herz zu richten, das sich für uns durchbohren ließ, um den Menschen die Kraft zur Liebe zurückzugeben.
Gebetsintentionen:
- für den Frieden auf der Welt
- für die Kranken
- für die alten Menschen
- für Afrika